Einen Ausflug mit den Fördeschiffen nach Laboe hatten wir für heute eingeplant, am späten Nachmittag sollte es dann nach Hamburg gehen. Der Fahrplan der Schiffe harmonierte mit unserer Frühstücksplanung nicht so ganz, das erste Schiff war zu früh, bis zum zweiten um 10:50 Uhr war es eine ziemliche Pause. Wir waren also „sehr rechtzeitig“ am Anleger und hatten genug Zeit, uns dort umzusehen.
Die „Strande“ war dann doch nicht unser Schiff, die Hörnbrücke wurde hochgeklappt und der Dampfer verschwand. Nach einer Viertelstunde erschien dann ein anderes Schiff, aber mit der gleichen Crew. Man hatte das Schiff getauscht, und da resultierten einige Probleme heraus. Wir wollten fotografieren und deshalb draussen sitzen, aber auf dem Oberdeck war die Tür vom Salon zum Aussendeck noch abgeschlossen. Es gab dann einen Umweg übers Hauptdeck hinten, bloß als wir oben ankamen mussten wir feststellen, das alle Sitzbänke vom Tau der Nacht noch total nass waren. Ein paar Fahrgäste der „Jack Wolfskin“ Generation fingen an, sich mit irgendwelchen mitgeführten Lappen und Tüchern trockene Plätze zu verschaffen, ich verzog mich auf eine der Bänke direkt hinter dem Salon. Die waren dank Dach und Glasfenster trocken, Fotografieren aber natürlich nicht möglich. Stephan nahm mit einem Stehplatz vorlieb und machte ein paar Fotos während der Fahrt.
In Laboe machen wir uns auf Richtung Marine Ehrenmal, und meine Abneigung gegen deutsche Küstenorte wird mal wieder bestätigt.
Genug gemeckert. Wir kommen zum Marine Ehrenmal, ein expressionistischer Bau des Architekten Gustav August Munzer. 1927 begonnen, wurde es aufgrund der Weltwirtschaftskrise erst 1936 fertiggestellt. Eigentlich als Gedenkstätte für die im Ersten Weltkrieg gefallenen deutschen Marinesoldaten gedacht, wurde der „Sinn“ des Denkmals mehrfach neu definiert, 1996 wurde es zur Gedenkstätte der auf See Gebliebenen aller Nationen erklärt.
Hinter dem Ehrenmal ist die Meeresbiologische Station, da wird der Strand etwas breiter und Eintrittskartenautomaten sind auch keine mehr zu sehen, also laufen wir durch die Dünenlandschaft bis zum Ufer.
Ein paar Fotos von Dünen und Strand in der Nähe des Ehrenmals:
Pause machen wir in einem Imbiss, da gibt es jeweils ein Fischbrötchen. Dann geht es den gleichen Weg zurück. Am Anleger machen wir noch ein paar Abschiedsfotos während des Wartens aufs Schiff:
In Kiel gehen wir zum Hotel, schnappen uns unseren dort deponierten Koffer und erwischen noch einen früheren als geplanten Zug nach Hamburg, der trotz einer „Reparatur“ an einem Bahnübergang unterwegs mit nur wenig Verspätung dort eintrifft.
Unser Hotel in Hamburg ist das „Henri“, ein Haus einer kleinen Kette, die Hotels sind alle in einem 20er bis 50er Jahre Design gehalten. Gelegen ist es in einer kleinen Parallelstraße zur Mönckebergstraße, also nur wenige hundert Meter vom Bahnhof entfernt. Gefallen hat es uns letztendlich nicht so sehr, daran ist zum Teil das Design schuld, die Funktionalität wurde machmal hinter das Design zurückgestellt. Zum Beispiel gab es wenig Steckdosen am Bett, und die separaten Warm- und Kaltwasserregler im Bad sind auch nicht sehr praktisch. Letztendlich war das Personal auch nicht sonderlich auf Zack.
Nun ein paar Fotos, wie gesagt optisch ist das ganze recht nett:
Was zum Abendessen gibt es in der „Kontorhausküche“ zur Selbstbedienung aus einem Kühlschrank, aber das macht uns jetzt nicht an und wir gehen eine Runde durch die Nachbarschaft. bona’me heißt ein türkisches Restaurant nicht weit entfernt, dessen Speisekarte vielversprechend aussieht, leider landen wir hinter dem Empfang in einer langen Schlange und brechen den Besuch ab. Zwei Ecken weiter gibt es ein „echt hamburgisches“ Restaurant:
Zurück haben wir noch ein paar Fotos gemacht:
Und ich muss noch anmerken, das es im Hotel einige Klimaanlagen gab, die in der Nacht dann und wann vor sich hin brummten. Ich bin da ein bisschen empfindlich und habe als Konsequenz nur schlecht geschlafen.