Von Salzburg nach Zürich

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Heute ist Reisetag, wir fahren zu unserem zweiten Ziel, nach Zürich. Das ist ein Teil der Verbindung Wien – Zürich un da gibt es den ganzen Tag über einen Taktfahrplan, wenn auch nur alle 2 Stunden. Wir können uns also eine bequeme Verbindung aussuchen und entscheiden uns für die Abfahrt um 9:56 Uhr.

Damit ist genug Zeit für ein gemütliches Frühstück und dann bringt uns der O-Bus zum Hauptbahnhof.

Zum Abschied lacht uns die Sonne aus. Pünktlich zur Abfahrt ändert sich das Wetter, jetzt wird es sonnig und warm. Auch die Berge verstecken sich nicht mehr im Nebel

Mit dieser Zugfahrt lerne ich dann endlich den ÖBB Railjet kennen. Verglichen mit einem klassischen Schnellzug zweifelsfrei ein Fortschritt, aber besser wie ein deutscher ICE sind die Wagen beim besten Willen nicht.

Der Zug ist leider recht voll und einige Leute um uns herum sind auch eher nervig, so ganz gefällt mir die Fahrt nicht, denn es ist immer ziemlich unruhig. Über 5 Stunden dauert die Fahrt bis Zürich, es ist eine „Vierländerfahrt“. Zunächst geht es nach Deutschland, über Rosenheim erreichen wir Innsbruck, dann geht es über den Arlberg weiter Richtung Westen, wo die Strecke tatsächlich für ein paar Kilometer durch das Fürstentum Liechtenstein führt, bevor bei Buchs die Schweiz erreicht wird.

Mal bauen wir ein paar Minuten Verspätung auf, dann wieder ab, alles in allem erreicht der Zug Zürich mit nur wenigen Minuten Verspätung und wir fahren mit der Straßenbahn zu unserem Hotel. Das ist das „25 Hours“ Hotel in Zürich West.

Zürich West ist ein ehemaliges Industrie- und Gewerbegebiet, das seit den 90er Jahren neu entwickelt wird. „Vom Industrieviertel zum Trendquartier“ beschreibt die Stadtwerbung es. Von der versprochenen Urbanität mit Restaurants und Cafés findet man in der Nähe unseres Hotels weit jenseits der Hardbrücke jetzt nicht so viel. Viel ausgemacht hat uns dies nicht, lediglich fürs Abendessen war die Auswahl ziemlich eingeschränkt.

Vom Zürcher Hauptbahnhof geht es mit der Tram Linie 4 direkt zum Hotel, die Strecke ab Escher-Wyss-Platz wurde zur Erschließung des Stadtteils auch neu gebaut, die Eröffnung war 2011.

Das Hotel. Davor steht eine 5,20 Meter hohe Chromstahlskulptur von Alex Hannimann. „Anne-Sophie“ heißt die Skulptur nach der Studentin, die dafür Modell stand, und „verkörpert die Jugend des Quartiers und ihrer Generation“.

Das Hotel hat uns jetzt nicht so ganz gefallen. Es ist ein Design-Hotel, gestaltet von Alfredo Häberli und das Thema ist Sport. Und leider galt dann und wann wieder der Grundsatz „function follows form“

Die Flure im Hotel
Im Zimmer, Blick zum Fenster
… und zur Tür
Die Treppe von der Eingangshalle zum 1. Stock, dort befanden sich die Konferenz- und Veranstaltungsräume
Bar und Restaurant

Nach Check-in, Bezug des Zimmers und Erkunden des Hotels drehen wir eine Runde durch das Viertel und naja, ein bisschen Betonwüste ist es hier nahe des Hotels schon.

Nochmals Anna-Sophie vor dem Hotel
Nebenan das Sheraton
Und dies ist die Tram Strecke: Ein Zug steht an der dem Hotel nächstgelegenen Haltestelle, Toni-Areal
Der Turbinenplatz. Er wurde der Stadt Zürich von der ursprünglichen Eigentümerin des Areals, der Sulzer Immobilien AG, geschenkt. Er ist etwa 14.000 Quadratmeter gross und hat einen Betonboden, um an die industrielle Vergangenheit des Quartiers zu erinnern.
Nochmal der Turbinenplatz, der Schornstein im Hintergrund gehört zur Energiezentrale Josefstrasse, die aus der alten „Kehrrichtverwertungsanlage“ umgebaut wurde
Am Turbinenplatz steht das aus der alten Giessereihalle von Escher-Wyss entstandene Puls 5 Gebäude. Die neuen Büros, Läden und Restaurants sind um die alte Halle herum angelegt. Wir werfen mal einen Blick in die Halle
Noch ein Blick in die Giessereihalle

Nach dem Rundgang steht dann das Abendessen auf dem Programm. Und da die Auswahl an Restaurants in fussläufiger Entfernung nicht so groß war, hatten wir uns das Restaurant im Hotel ausgesucht, „Rivelli“ heißt es und im Prinzip gibt’s Pizza.

Und das hat unsere eher schlechte Meinung vom gesamten Hotel bestätigt. Z. B. wurde nur 18:15 Uhr als mögliche Zeit für eine Reservierung angezeigt, eigentlich gehen wir eher etwas später Essen. Wir denken also, dass es ziemlich voll sein müsse und tauchen pünktlich auf. Es sind auch alle Tische eingedeckt einschliesslich brennender Kerzen, aber das war es dann auch. Während unseres Aufenthalts bis etwa 20 Uhr sind maximal drei Tische belegt. Ihr Reservierungssystem haben sie also eher nicht im Griff. Der Service war auch inkonsistent, mal war er freundlich, mal wurden wir komplett ignoriert.

Auf die mit dem Restaurant verbundene Bar hatten wir danach natürlich keine Lust mehr und hier müssen wir einen Aspekt des Hotels loben: Die Minibar auf dem Zimmer ist kostenlos und da waren auch zwei Bier drin, wir konnten den „Gute Nacht-Drink“ auf dem Zimmer genießen.