Lübeck

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Stephan hatte mal wieder eine Dienstreise, bei der ich ihn auf der Rückreise begleiten konnte, diesmal ging es nach Lübeck. Ich hab es für einen Tag Urlaub genutzt, um mir die Stadt und die Seebäder in der Lübecker Bucht etwas anzuschauen.

Hin ging es für mich am Montag mit dem Zug. Auf der Hauptachse des Nord-Süd Verkehrs von Köln durchs Ruhrgebiet nach Hamburg mit dem Deutschlandticket zu fahren war mir etwas zu abenteuerlich und ich buchte daher bis Bremen einen ICE. Aaaber, in Köln kann schon die Fahrt zum Hauptbahnhof dank der Sperrung der Mülheimer Brücke zum Abenteuer werden wenn die S-Bahn aus dem Takt gerät. Ich hab es aber geschafft, und mein ICE war so ziemlich der einzige pünktliche Zug am Vormittag, mit etwas 5 Minuten Verspätung fuhr er in Köln ab und kam mit knapp 15 Minuten in Bremen an. Ich hätte sogar den Anschluss an den Metronom nach Hamburg geschafft, der stand am Gleis gegenüber.

Ich entschied mich aber zu einer Fahrtunterbrechung und hab mir die Bremer Straßenbahn angesehen. Wie schon bei der kürzlichen Schweiz Reise waren die alten Fotos von vor 40 Jahren ausschlaggebend. Auch hier wollte ich sehen, wie es heute aussieht.

Auf dem Bahnhofsvorplatz habe ich mir dann die Linie 4 ausgesucht und bin damit bis zur Endstelle in Lilienthal gefahren. Das ist eine neu gebaute Strecke, welche die Stadtgrenze überquert, 2014 wurde der letzte Abschnitt eröffnet. Knappe 40 Minuten dauert eine Fahrt auf der Strecke.

Zwei Stunden nach meiner Ankunft saß ich daher wieder in einem Zug, einem ziemlich vollen Metronom, der mich nach Hamburg brachte. Das Umsteigen nach Lübeck funktionierte problemlos und kurz vor 19 Uhr kam ich dort an. Gebucht hatte ich in Lübeck das Motel One, es liegt direkt in der Innenstadt neben dem Rathaus und ist für Bahnfahrgäste damit nicht ganz ideal, muss man das Gepäck doch gut einen Kilometer vom Bahnhof dahin schleppen. Aber auch das schaffte ich und nach dem Check-in habe ich auf dem Zimmer nun zum ersten Mal heute die Kamera des iPhones benutzt:

Das typische Motel One Zimmer

Ich wollte ein einigermaßen ordentliches Abendessen haben und bin daher nach „Peter Pane“ nicht allzuweit vom Hotel:

Ohne „Kartoffeln zum Brot“ sieht der Hamburger dann doch etwas mickrig aus und ich habe mir dann auch noch einen Nachtisch geleistet
Zum Tagesabschluss dann noch ein Weizenbier in der Lounge

Am Dienstag dann das große touristische Programm, zunächst mit der historischen Innenstadt in Lübeck:

Als Erstes ein Foto des Motel One von außen. Daran ist nichts Historisches, es ist nagelneu
Der Spaziergang durch Lübeck war jetzt nicht so lang, nach Norden bis zum Burgtor und wieder zurück
Karte © Openstreetmap MitwirkendeLizenz: ODbL 1.0

Das Wetter: Es war nicht so schön. Gestern schien denn ganzen Tag die Sonne, aber in der Nacht gingen die Temperaturen stark zurück und es kam starke Bewölkung auf. Das resultierte insbesondere am Morgen in ziemlichem Nebel.

Als erstes stolpere ich natürlich über das Rathaus, es ist schließlich groß genug und beherrscht zwei Seiten des Marktplatzes. Es ist eines der größten mittelalterlichen Rathäuser in Deutschland und wurde ab 1240 gebaut.

Vom Hotel aus über den Marktplatz hinweg der Blick auf das ab 1435 gebaute Neue Gemach.
Der Laubenvorbau am Markt, dahinter die südlichen Schildwand des Haupthauses. Rechts das Lange Haus
Auf der Breiten Straße, direkt gegenüber dem Rathaus, gibt es Marzipan
Auf der Breiten Straße: Rechts das Hauptgebäude des Rathauses mit dem Haupteingang. Der Erker stammt aus der Renaissance und befindet sich an der Schmalseite des Laubenvorbaus, links davon das Lange Haus
Nördlich des Rathauses die Marienkirche, ab 1265 errichtet. Sie wird als Mutterkirche der Backsteingotik bezeichnet und ist Vorbild für und 70 Kirchen im Ostseeraum 
Das Haus der Schiffergesellschaft stammt aus dem 13. Jahrhundert
Kleine Burgstraße 16, ein Bürgerhaus von 1594

Ich laufe jetzt die Kleine Burgstraße hinauf, an deren nördlichen Ende befindet sich das Burgkloster, ein ehemaliges Dominikanerkloster, das heute Teil des 2015 eröffneten europäischen Hansemuseums ist.

Die kleine Burgstra´ße
Das Beichthaus des Burgklosters

Über den Marstallsteg gehe ich herunter zur Trave und bin jetzt am Nordende der Innenstadt am 1444 erbauten Burgtor, einem der ursprünglich vier Stadttore, das neben dem Holstentor als einziges erhalten ist: Hier zwei Fotos vom Burgtor im Nebel:

Und entlang der großen Burgstraße gehe ich dann schon wieder zurück nach Süden zum Marktplatz und zum Hotel. Irgendwo mache ich aber noch Frühstückspause in einer Bäckerei.

einen nostalgischen Eindruck macht das Kino auf der Großen Burgstraße
Die Große Burgstraße geht in die Königstraße über, daran befindet sich das ehemaligen Franziskanerkloster St. Katharinen. Links die ehemalige Klosterkirche (Katharinenkirche), rechts in den historischen Klostergebäuden das Katharineum, ein 1531 gegründetes Gymnasium

Soweit mein kurzer Rundgang durch Lübeck, ich bin dann zum Hotel zurück und habe erstmal die Jacke gewechselt, es war mir doch ein bisschen kalt. Und dann bin ich zur Bushaltestelle am Markt und ab dort mit der Linie 30 nach Travemünde – bis zum Strandbahnhof.

Das 1911/12 erbaute Bahnhofsgebäude Travemünde Strand mit der 1928 eingebauten Abfahrtanzeige

Ab dem Bahnhof bin ich dann entlang Strand und Traveufer durchs touristische Travemünde zurück zur Haltestelle „Teutendorfer Weg“ in der Nähe des Hafenbahnhofs.

Der Weg durch Travemünde
Karte © Openstreetmap MitwirkendeLizenz: ODbL 1.0
Vor dem Bahnhof auf dem Weg zum Strand der typische Mix aus Leerständen, Imbissen und Souvenirläden

Als erstes komme ich ins Kurviertel, den Bereich Travemündes nördlich der ursprünglichen Stadt, in dem ab etwa 1802 das Seebad gegründet wurde. Die Hauptstraße hinter dem Strand heisst dann auch passend Kaiserallee, gesäumt von Villen und Hotelbauten.

Die Kaiserallee
Eines der Hotels an der Kaiserallee

Nach ein paar Hundert Metern biege ich dann ab zur Strandpromenade und da gibt es dann auch neuere Architektur, jedes Appartement muss Blick auf Strand und Ostsee haben:

Ferienwohnungen
Der Bunker von der Strandseite. Es täte mich interessieren, wieviel Licht in die Wohnungen, die ausschliesslich das Eckfenster haben, tatsächlich hineinkommt
Blick auf den Strand
Die Strandpromenade
Outdoor Dining auch bei Minustemperaturen scheint der Sinn dieser Kuppeln zu sein
Ein Maritim Hotel darf naürlich nicht fehlen. Es wurde 1974 fertiggestellt und ist 119 Meter hoch mit 36 Stockwerken und steht inzwischen unter Denkmalschutz

Nach einem kurzen Abstecher auf die Nordermole gehe ich die Travepromenade entlang zur Priwallfähre. Ein Studium des Busnetzes führt dazu, das ich auch noch durch den alten Ortskern laufe, denn die Linie 40 zu meinem nächsten Ziel, Timmendorfer Strand, fährt an einer recht unprätentiösen Haltestelle gegenüber dem Supermarkt ab.

jenseits der Trave Priwall
Der historische Leuchtturm von 1827

Shopping im Ortskern:

Bedingt durch die Lage der Haltestelle komme ich damit auch durch den historischen Stadtkern rund um die St. Lorenz Kirche. Die Kirche wird in einer päpstlichen Urkunde aus 1235 erstmals indirekt erwähnt, die heutige Kirche wurde  ab den 1540er Jahren auf den Fundamenten der vorherigen errichtet.

St. Lorenz Kirche
Gesamtansicht dert Kirche von der Torstraße
Häuser an der Torstraße
Häuser an der Torstraße

Weiter geht es mit dem Bus, der mich nach etwa 20 minütiger Fahrt an der hochtrabend „ZOB“ genannten Verkehrsinsel mit 2 Haltestellen in Timmendorfer Strand absetzt. In Timmendorfer Strand mache ich einen kleinen Rundgang durch den Ort bis zur Seebrücke am Maritim Hotel und wieder zurück.

Knapp 3 Kilomer Spaziergang durch Timmendorfer Strand
Karte © Openstreetmap MitwirkendeLizenz: ODbL 1.0
das unvermeidliche Shopping in der Ortsmitte
Das Zentrum des Ortes: der Timmendorfer Platz
Ich komme zum Strand Auf der Aussichtsplattform nahe des Sea-Life Center steht die Skulptur ‚Badende‘ von Karlheinz Goedtke (1961, Bronze, Höhe 200 cm)
Dies ist die 2024 fertiggestellte neue Seebrücke am Maritim in Timmendorfer Strand
Ich bin natürlich drüber gelaufen
Blick Richtung Niendorf

Zum Schluss noch zwei Bilder von der „Trinkkurhalle“ im Neuen Kurpark, 1952 gebaut. Inzwischen gibt es darin Informationen und Ausstellungen.

Die Trinkkurhalle und angrenzende Wandelhalle
Nochmal die Trinkkurhalle über eines der Wasserbecken im Kurpark hinweg

Zurück nach Lübeck fahre ich mit einem Bus der Autokraft, der eine Route quer über Land und Bad Schwartau nimmt und dabei die ehemalige Vogelfluglinie nach Puttgarden mehrfach kreuzt. Auf der fahren noch Züge bis Neustadt, und am Lübecker Hauptbahnhof angekommen, entschließe ich mich, den Rest des Nachmittags dazu zu nutzen, die Strecke einmal abzufahren. Aufgrund von Bauarbeiten fährt mein Zug natürlich nicht bis Neustadt, sondern endet in Sierksdorf eine Station vorher. 15 Minuten habe ich Zeit, den Bahnsteig zu besichtigen, dann geht es wieder zurück.

Und auf dem Weg vom Bahnhof zum Hotel gibt es jetzt endlich Gelegenheit, das Wahrzeichen Lübecks, das Holstentor, zu fotografieren.

Abendessen war im Gegensatz zu Gestern etwas einfacher, ich besorge mir ein paar Brötchen und esse die auf dem Zimmer.

Der Tag war noch nicht ganz zu Ende, Stephan kam erst gegen 23 Uhr in Lübeck an und übernachtete auch – beruflich bedingt – in einem anderen Hotel (dem Park Inn), ich bin da natürlich hin um ihn zu begrüßen und beim Ausladen des Autos zu helfen, und auf dem Rückweg zu meinem Hotel habe ichd ann noch ein paar Nachtfotos vom Holstentor gemacht:

Der Tage endete dann mit einem Drink im Motel One

Über den Mittwoch gibt es nicht viel zu erzählen.

Um 9 Uhr bin ich zum Park Inn gelaufen und habe mich dort mit Stephan getroffen. Wir machten uns dann auf den Weg nach Köln, recht schnell unterbrochen noch in Lübeck von einer Frühstückspause in einer Bäckerei. Dann startete die lange Fahrt aber ernsthaft und ca. 15 Uhr waren wir wieder zu Hause.