Geschlafen haben wir in der Nacht gut, insoweit war das Hotel in Ordnung. Und Wasser gab es am Morgen immer noch, wir duschten also schnell und gingen dann zum Frühstück.
Die nächste Enttäuschung erwartet uns dort. Ich kann mich nicht mehr genau an die Begebenheiten erinnern, aber das angebotene Essen war von schlechtester Qualität, angefangen bei billigsten Papptellern, und der Kaffee tatsächlich nur lauwarm. Ich hatte ein Joghurt und Stephan einen Toast mit Marmelade, dann gaben wir es auf und nahmen uns vor, später im Lauf des Vormittags ordentlich zu frühstücken.
Noch zwei Anmerkungen zum Zimmer:
Neben dem Bett war jeweils eine Steckdosen-/ USB-Leiste angebracht. Als ich Abends mein Handy zum Laden dort anschloss, passierte nichts. Ein Blick unters Bett zeigte warum: Der Stecker, mit dem diese Leisten an eine normale Wandsteckdose angeschlossen werden, hing lose herunter.
Auf dem Foto unten sieht man an der Wand eine Chaiselongue. Mit dem Rückenteil links war sie unbrauchbar, sass man bequem darauf starrte man unweigerlich an die Wand und wurde von der Lampe noch geblendet. Fernsehschauen in bequemer Haltung war unmöglich.

Wir packen also unsere Sachen zusammen, werfen die Keycard des Zimmers auf die Theke der Rezeption und verlassen wort- und grusslos das Hotel.
Ganz vergessen habe ich bislang, den Namen dieses Hotels zu erwähnen: Es war das Holiday Inn Express & Suites Macon West
Auf dem Programm steht die Besichtigung von Downtown Macon. Wir fahren hintenherum zur Stadt, die eher trostlose Hauptstraße ‚Eisenhower Parkway‘ sind wir gestern satte drei Mal gefahren. Wir kommen aus nördlicher Richtung in die Stadt und landen direkt beim Hay House, einer der Sehenswürdigkeiten in der Stadt. Kostenlose Parkplätze gibt es hier genug, wir steigen also aus und beginnen unseren Rundgang. Den dokumentiere ich hier am Besten anhand der entstandenen Fotos:
















Das wir die Kirche nur aus der Ferne gesehen haben, liegt ein bisschen am Hotelfrühstück. Ich bin kein Frühstückstyp, eine Tasse Kaffee reicht mir, um bis in den Nachmittag hinein ohne Essen auszukommen. Im Gegensatz dazu Stephan, der nicht nur Frühstück braucht, sondern auch regelmässig weitere Mahlzeiten. Ich hatte nun beim Umherlaufen in Macon prompt vergessen, das wir ja das Frühstück nachholen wollten. Als Stephan mich dann doch daran erinnert, findet sich auf die Schnelle nichts Sinnvolles entlang unseres Weges in Downtown, wir sind daher zum Auto zurück und zum nächsten Starbucks ein paar Meilen entfernt in den Suburbs. Da gab es dann endlich ein gemütliches Frühstück.
„Was Nun?“ war mal wieder die Frage, eigentlich stand noch der Ocmulgee National Historic Park auf der Liste, aber dafür hätten wir nach Macon zurückfahren müssen. Ich entschied mich stattdessen für „Historic Clinton“. Darüber fand ich etwas im Web, in Reiseführern wird es nicht erwähnt. Über Nebenstraßen machten wir uns dahin auf, es liegt am Rande des heutigen Ortes Grey.
Clinton wurde 1808 gegründet und war damals eine Grenzstadt zu den Indianergebieten hin und Sitz des Jones County. 1820 war es viertgrößte Stadt in Georgia mit 841 Einwohnern. Viel ist davon nicht geblieben, nach dem Bürgerkrieg ging es mit Clinton bergab. Einige der alten Häuser sind erhalten geblieben, und einmal im Jahr veranstaltet die Historic Society ‚War Days‘, in denen Bürgerkriegsschlachten nachgestellt werden.
Wir haben uns einmal umgesehen:





Den Tag ausgefüllt hat die Rundfahrt durch Clinton jetzt nicht und daher sind wir dann doch noch nach Macon zurück zum Ocmulgee National Historic Park. Besiedelt seit prähistorischer Zeit, finden sich hier Bauten aus der Zeit der Mississippi-Kultur. Grösste Attraktion ist eine 1.000 Jahre alte ‚Earth Lodge‘. Es gibt hier viele und interessante Informationen über die Indianer Kulturen, fotografisch ist es natürlich nicht so ergiebig.







Nach dem Besuch machen wir uns auf zum Tagesziel, Decatur bei Atlanta. Das es heute etwas chaotisch zugeht, erkennt man daran das der Weg direkt an Grey vorbeiführt, wo wir vorher Historic Clinton besichtigt haben.
Es geht zunächst durch landschaftlich schöne Wald- und Seengebiete, später auf der Autobahn flott nach Decatur. Decatur ist eine Kleinstadt einige Meilen vor Atlanta, wo wir zwei Tage übernachten.

Unser Hotel ist das Hampton Inn & Suites, recht neu und auch recht komfortabel. Es liegt direkt in der Innenstadt Decaturs. Am Anfang haben wir mal wieder mit leichten Problemen zu kämpfen. Mal abgesehen davon, das es beim Einchecken füchterlich langsam zugeht, erwähnt der Herr an der Rezeption, das wir ein Zimmer im Erdgeschoss erhalten. Nun kann man bei Hampton vorher Online einchecken, und wir hatten uns dabei ein Zimmer in einem oberen Stockwerk ausgesucht. Ich frage daher, warum wir dieses Zimmer nicht bekämen, und die Ausrede war, das die Datenbank falsch wäre. Er suchte aber im Computer und fand dann noch ein anderes Zimmer für uns. Wir schnappen uns das Gepäck, fahren mit dem Aufzug nach oben und laufen entlang der Flure zum Zimmer. Der erste Blick nach dem Öffnen der Tür fällt auf einen geöffneten Koffer im Zimmer, wir haben tatsächlich ein bereits belegtes Zimmer zugewiesen bekommen. Zum Glück ist die zum Koffer gehörende Person nicht anwesend. „Zurück auf Start“ heisst es nun, wir gehen zurück zur Rezeption. Dem Herrn ist das Ganze sehr peinlich, er sucht nochmals im Computer und es gibt noch ein anderes Zimmer. Wir also wieder zum Aufzug und entlang der Flure, das neue Zimmer erweist sich dann tatsächlich als leer.

Einen Vorteil hatte das neue Zimmer, es liegt fast direkt gegenüber der Guest Laundry. Wir holen den gestern ausgefallenen Waschtag nach.
Nachmittags erkunden wir dann Downtown Decatur. Hier gibt es eine Station der Schnellbahn von Atlanta, mit der wir morgen dann einen Ausflug nach Atlanta machen wollen.
Am zentralen Platz in Decatur steht das ‚Historic DeKalb Courthouse‘, erbaut 1916-18 unter Verwendung der Reste des bei einem Brand zerstörten Vorgängerbaus von 1898. Benutzt wurde es bis 1967:


Restaurants gibt es in Decatur jede Menge, so das die Wahl fast zur Qual wird, wir entschieden uns für Ted’s Montana Grill, eine kleinere Kette, die Bisonburger serviert. Bislang hatten wir die nur im Norden der USA, auf unserer Fahrt nach Yellowstone.


Und zum Schluss die Statistik, die Fahrtstrecke betrug heute 152 Meilen.