Architekturspaziergang durch Düsseldorf

… und später auch durch Münster (in Westfalen).

Aber ganz langsam, Rheinland first. An diesem Sonntag entschieden wir uns über Mittag für einen kleinen Ausflug ins (nur für Kölner) verbotene nördliche Nachbardorf, um da mal ein bisschen herumzufotografieren. Das Ganze war als Versuch in Architekturfotografie gedacht, und die Ergebnisse stelle ich hier mal vor. Die meisten Fotos sind daher farblich nichrt original sondern bearbeitet, und das Format ist nicht fürs Bloglayout optimiert. Draufklicken lässt ein aber ein das Browserfenster ausfüllendes Foto erscheinen.

Ausgesucht hatte ich mir als Startpunkt nördlich der Altstadt den Ehrenhof. Das ist ein expressionistisches Gebäude- und Gartenensemble, 1925-26 errichtet. Damals gab es in Düsseldorf eine große Ausstellung: „GeSoLei“. Große Ausstellung für Gesundheit, soziale Fürsorge und Leibesübungen Düsseldorf heisst das, es war die größte Ausstellung in der Weimarer Republik.

Fotografieren am Ehrenhof war dann aber nicht, Bauzäune, Abdeckplanen und Dixi-Klos beherrschten das Bild.

Nun denn, wir fuhren zur vorher bei Google ausgesuchten nächstgelegenen Tiefgarage unter der ehemaligen Eon Zentrale, in der nun das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz residiert, machten uns die Treppen herauf ans Tageslicht und schauten uns um:

Die Rückseite des Kunstpalastes, gegenüber der Rückseite des Ministeriums, mit dem Robert Schumann Saal

An den Bauzäunen vorbei, kommen wir weiter nördlich zu einem der vielen der ERGO Versicherung gehörenden Gebäude
Zeitgleich mit dem Ehrenhof wurden am Rheinufer die Rheinterrassen errichtet
Rheinterassen
Da wir jetzt am Rhein entlanglaufen, gibt es nach Süden ein „Rheinpanorama“ mit Oberkasseler Brücke, Rheinkniebrücke und Rheinturm, im Gegenlicht fotografiert hebt es sich stilistisch von den anderen Fotos ab
Nächster Punkt die an der Oberkasseler Brücke gelegenen Tonhalle, die den südlichen Abschluss des Ehrenhof bildet, und ebenfalls 1925/26 erbaut wurde.
obere Ebene
Mauer

Wir kommen zur Altstadt, aber noch nicht zur Partymeile, am Stiftshof sieht es sehr beschaulich aus. Das ist es aber wohl nicht immer, der Übergang zum Kneipenviertel geht schnell und die daraus resultierenden Probleme sind wohl spürbar.

Das vermutlich älteste Bauwerk der Düsseldorfer Kernstadt, die St. Lambertus Kirche mit ihrem schiefen Turm
Der Kalvarienberg an der Kirche, 1887 von Anton Josef Reiss geschaffen
Noch ein Blick zurück auf St.Lambertus

Tja, und dann sind wir an der längsten Theke der Welt. Mittags, wenn die meisten Lokalitäten noch geschlossen und nur wenige Menschen unterwegs sind, hat das eine etwas eigenartige Atmosphäre.

Mühlenstraße
„Rückseite“ hab ich das genannt. Die nördliche Düssel und die Josef Wimmer Gasse
Hier soll es gutes Essen geben, ausprobiert habe ich es noch nicht. Weinhaus Tante Anna auf der Andreasstraße
Fotografiert haben wir dies wegen der Bierreklame, die Iserlohner Brauerei ist schon seit vielen Jahren Geschichte (Schneider Wibbel Gasse) (Iserlohn ist Stephans Heimatstadt)
vermutlich auf der Bolkerstraße
Die Rheinstraße wird beherrscht von der Hausbrauerei „Uerige“
Das Brauhaus

Nach einem kurzen Besuch am Rheinufer beim „Alten Hafen“ verlassen wir die Altstadt, und über die Benrather Straße erreichen wir unser nächstes Ziel: Die „Kö“. Fotografisch war da für mich nicht viel.

In der Benrather Straße eine Seitenfront des „Commerzbank Gebäudes“
Ein bisschen Einzelhandel an der Königsallee

Weiter kommen wir zum nicht mehr existenten Jan-Wellem-Platz, an dem seit einigen Jahren der „Kö Bogen“ gebaut wird. Inzwischen ist auch der von Ingenhoven geplante zweite Bauabschnitt (Kö Bogen II) mit seinem komplett grünen Gebäuden und 8 Kilometer Buchenhecke auf der Fassade fertiggestellt. In den Läden wird fleisig eingeräumt.

Dieses Gebäude hier gibt es schon länger, 1960 wurde es fertiggestellt: Das Dreischeibenhaus

Wir gehen ein bisschen die Schadowstraße weiter, deren Wirkung sich durch den „Kö-Bogen II“ doch sehr verändert.  Wir haben dann Pause im neueröffneten „Hans im Glück“ gemacht, und machen uns durch den Hofgarten zurück Richtung Parkplatz.

Lüftungsanlagen am von Daniel Libeskind entworfenen ersten Bauabschnitt des Kö-Bogens
Und noch ein Blick auf den ersten Bauabschnitt des Kö Bogens aus dem Hofgarten

Und am Dienstag, den 16. November, traf ich dann um ca. 11:30 Uhr mit dem Intercity im Hauptbahnhof in Münster (Westfalen) ein. Die Bahn machte sich mal wieder beliebt: Im Zug gab es falsche Informationen über den aufgrund Bauarbeiten abweichenden Zuglauf, und den  „Komfort Check In“ hätt ich mir sparen können, die Zugbgleiterin wollte unbedingt mein Ticket sehen. Ich musste ein Telefongespräch unterbrechen, um es auf dem Handy vorzuzeigen.

Stephan war schon da – aufgrund einer Dienstreise – und wir liefen dann ein bisschen durch die Stadt bis zu seinem Hotel am Aasee.

Fotografieren war so eine Sache. Bauzäune und halbfertige Weihnachtsmarktbuden machten das fast unmöglich, das Wetter war auch alles andere als schön. Ein paar Fotos gibt es trotzdem:

Als erstes kamen wir am Erbdrostenhof vorbei, hier residiert heutzutage der Landschaftsverband:

Vorbei am Prinzipalmarkt, an St. Lamberti und der Liebfrauen-Überwasserkirche kamen wir ins „Kuhviertel“.

Den Dom sahen wir nur aus der Ferne
Pinkus Müller

Hier ist die Bierreklame wohl aus den Zeiten als gutbürgerliches Restaurant übrig geblieben …

Dann kamen wir zum fürstbischöflichen Schloss, in dem seit 1954 die Universität untergebracht ist. Selbstverständlich versteckte es sich hinter einer Bauplane.Wir sind mal durch den Botanischen Garten der Universität gelaufen. Ein paar Fotos von der Orangerie und dem Teich:

Vorbei am Zentralfriedhof kamen wir zu Stephans Residenz, dem Mövenpick Hotel. Nach einer Pause mit Kaffee und Kuchen brachte mich Stephan zurück zum Bahnhof.

Zurück ging es mit dem Regionalexpress. Der war teuerer wie ein Intercity, dafür gab es weniger Komfort und ich lernte, daß die Bahn es geschafft hat, die Ansage sinnloser Anschlüsse zu automatisieren. Und die S-Bahn war 15 Minuten zu spät, ich kam dadurch doch tatsächlich 5 Minuten früher wie geplant zu Hause an.