Heute war „Abenteuerurlaub“ an der Reihe, wir wollten Los Angeles mit Öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden. Im Gegensatz zur allgemeinen Meinung ist dies aber kein Problem und funktioniert recht gut.
Manhattan Beach liegt relativ nahe an der grünen Linie der Stadtbahn, also machten wir uns nach dem Frühstück so gegen 9 Uhr mit dem Wagen auf zur Endstation „Redondo Beach“, dort gab es einen grossen Park and Ride Parkplatz. Aus dem Automaten erstanden wir zwei Tageskarten (jeweils 5 USD) und erklommen den Bahnsteig und warteten auf das, was da kommen würde. Es war ein Zwei-Wagen Stadtbahnzug.
Es sollte nach Long Beach gehen, dazu muss man an der Haltestelle ‚Wilmington/Imperial’ von der grünen in die blaue Linie umsteigen. Die grüne Linie fährt im Mittelstreifen der aufgeständerten Interstate 105, also ging es nach unten wo die blaue Linie kreuzte. Zunächst hörte es sich so an, als würde ein Güterzug vorbeikommen, tatsächlich haben die Stadtbahnen ähnliche Signalhörner wie Lokomotiven. Also ging es recht schnell weiter nach Süden. Eine Fahrt mit der blauen Linie ist in jedem Fall recht interessant, man sieht die andere Seite der Stadt, mit Compton und Ingelwood Gegenden in die man sich ansonsten nicht hereintrauen würde. Die Fahrzeit von Downtown bis Long Beach beträgt allerdings eine gute Stunde. In Long Beach endet die Bahn in der Stadtmitte in der ‚Transit Mall’, hier kann man zwischen allen Buslinien und der Bahn umsteigen.
Gut 500 Meter südlich liegt Long Beachs ’Waterfront’, die in den letzten Jahren renoviert und größtenteils neu aus dem Boden gestampft wurde. Kostenlose Shuttlebusse bringen einen überall hin. Die Waterfront besteht aus einer Marina mit Restaurants und Shops, dem Aquarium, das Convention Center liegt auf dem Weg und Hotels und Bürohochhäuser sind auch vorhanden. Die Anlage und Architektur ist schon beeindruckend. Wir waren noch vor Mittag da, und es herrschte so gut wie kein Betrieb. Lediglich am Aquarium standen einige Schulklassen.
Nach einem Bummel entlang der Waterfront machten wir Pause bei Starbucks und dann ging es mit der nächsten Bahn zurück bis Downtown LA. Wir besichtigten den Financial District, das sind die Wolkenkratzer am nördlichen Rand der Innenstadt.
Wir liefen dann weiter zur Union Station, um die Fahrt fortzusetzen. Die Union Station wird inzwischen wieder gut genutzt als Drehscheibe des ÖPNV. Hier enden Metro und Vorort- sowie Intercityzüge. Echte Langstreckenzüge gibt es maximal 3 am Tag nach Chicago, Seattle und New Orleans.
Wir fuhren noch mit der roten Linie, der einzigen echten U-Bahn in Los Angeles, nach Universal City. Mit einem etwas merkwürdigen wohl aus den 60er Jahren stammenden Gefährt (einem offenen Bus mit zwei Anhängern) wird man von dort zu den Universal Studios gebracht. Den Park selber haben wir nicht besichtigt, dafür war es zu spät, aber den ’City Walk’, die davor liegende Fress- und Entertainmentmeile, sind wir abgelaufen. Wieder war es ziemlich leer.
Das war’s an Sightseeing für den Tag, wir machten uns auf ins Hotel. Es hätte mich ja gereizt, in Hollywood auszusteigen um zu sehen, ob dort der gleiche Riesentrubel herrschte wie am Vortag, aber angesichts der Urzeit und der Riesenstrecke haben wir darauf verzichtet. Wir hatten jedoch gute Anschlüsse an die blaue und die grüne Linie, und auch unser Auto stand wohlbehalten auf dem Parkplatz, so dass wir kurz nach 6 wieder am Hotel waren.
Beim Umsteigen von Blau nach Grün hatten wir einen hervorragenden Blick auf Downtown LA, aber leider kein gutes Teleobjektiv:
Das Abendessen haben wir uns einfach gemacht, in der nahe gelegenen Plaza gab es auch einen Sizzler, wir haben für 8,95 Dollar pro Person das Buffet geplündert.
gefahrene Meilen: 11