Für den heutigen Tag hatten wir uns einen Ausflug nach Lugano, dem größten Ort des Kantons Tessin, vorgenommen. Das ist ab Locarno seit der Eröffnung des Mont Ceneri Basistunnels extrem einfach geworden, denn es gibt jetzt eine durchgehende Verbindung mit nicht mal 30 Minuten Fahrzeit. Vorher ging es über Giubiasco und die Bergstrecke, das dauerte eine ganze Stunde.

Der Bahnhof in Lugano liegt am Berghang über dem See und der Innenstadt, mit einer Standseilbahn kann man die Höhendifferenz schnell und ohne Anstrengung bewältigen. Abwärts gehen wir jetzt aber zu Fuß.

Der erste Blick geht auf die Kathedrale San Lorenzo vor der Kulisse des Luganer Sees, links die Seilbahn vom Bahnhof in die Stadt. Wir nehmen die Treppen rechts

Die Kathedrale liegt am Weg und ist damit unser erstes Ziel. Es ist die Bischofskirche des Bistums Lugano, sie wurde  818 als Pfarrkirche errichtet und natürlich im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert und umgestaltet.

Das Portal der Kathedrale
Innen in der Kathedrale
Eine Seitenkapelle in der Kathedrale
Der Glockenturm
Weiter geht es entlang der steilen Via Cattedrale, hier eine kleine Konditorei an der Straße
ein paar Meter weiter die Bar la Boheme

So wie wir gelaufen sind, haben wir wohl das historische Zentrum mit der Piazza Riforma ausgespart. Tja, man soll den Reiseführer vor dem Urlaub lesen …

Das moderne Gesicht der Stadt: Piazza Alighieri Dante im Zentrum
Arkaden an der Via della Posta

Und damit sind wir dann schnell an der Promenade und der Schiffsanlegestelle. Wir machen mal wieder eine Bootstour. Am liebsten hätte ich ja ein Schiff nach Süden bzw. Ponte Tresa genommen, aber das gab der Fahrplan nicht her. Wir erwischten eine Rundfahrten in den östlichen Teil des Sees nach Gandria.

Und schon sind wir auf dem Boot und warten auf die Abfahrt
Rückblick auf die Promenade mit der Schiffsstation

Erstmal geht es entlang der Promenada nach Paradiso, dann wieder zurück nach Osten vorbei am Monte Bré bis Gandria.

Wie üblich ist es bewölkt mit fahlem Sonnenschein und extrem dunstig – der Blick nach Süden
Nach der Tour nach Paradiso geht es am Monte Bre vorbei

Dann sind wir auch schon am Umkehrpunkt in Gandria. Auf Detailfotos sieht es nach einem unzugänglichen verschlafenen Fischerdörfchen aus.

Die Rückfahrt führt dann am Südufer des Sees entlang. Nach dem Ablegen in Gandria hat man dann den Blick auf das ganze Dörfchen an den Hängen des Monte Bre und sieht, das es längst mit einer in den Hang gehauenen Straße erschlossen ist. Zurück fährt das Schiff dann am südlichen Ufer des Sees vorbei, dort gibt es vorwiegend Wald und Ausflugsgaststätten, sowie – in einem ehemaligen Grenzposten – das Schweizer Zollmuseum.

Blick auf Gandria
Idylle auf dem See. Rechts ist der „zweite“ Hausberge Luganos, der Monte San Salvatore

Nach der Rückkehr nach Lugano steht dann Punkt 2 des Tagesprogramms an, eine Fahrt auf den Monte Bré. Dahin führt eine Seilbahn ab Cassarate, ein Luganer Ortsteil direkt jenseits des gleichnamigen Flusses. Dorthin laufen wir zu Fuß, zunächst entlang der Promenade und durch den Ciani Park, nach Überqueren des Flusses dann allerdings weniger romantisch entlang der Hauptstraße.

Die zwischen 1840 und 1843 erbaute Villa Ciani im gleichnamigen weitläufigen Park
Diese Kugel stammt vom albanischen Künstler Helidon Xhixha, trägt den Namen „Big Data“ und erinnert an bisschen an „Die Bohne“ in Chicago

Die Seilbahn hat zwei Sektionen und bringt uns in ca 15 Minuten auf den Berg. Es soll der sonnigste Berg der Schweiz sein, heute bestätigt sich das nicht so richtig. Oben machen wir jedenfalls erstmal Pause im Restaurant an der Bergbahnstation und laufen dann bis zum 925 Meter hoch gelegenen Gipfel des Berges, dort steht eine Marienkapelle.

Von der Terrasse des Restaurants auf dem Monte Bré haben wir diesen Blick in den Dunst nach Süden
Die 1913 erbaute Kapelle Maria Assunta auf dem Monte Bré

Und dann geht es schon wieder zurück. Diesmal nehmen wir ab der Talstation der Seilbahn den Bus, der am Bahnhof vorbei fährt und uns damit den Aufstieg von der Stadt erspart. Ab dem Bahnhof wird dann noch ein kleiner Ausflug eingeschoben. Es geht mit der Schmalspurbahn nach Ponte Tresa und zurück.

Blick vom Bahnsteig der Schmalspurbahn auf Lugano und den Monte Bré, im Vordergrund der Turm der Kathedrale San Lorenzo

Die Bahn wurde 1912 eröffnet und ist rund 12 km lang. Heutzutage ist es eine Vorortbahn durch dichtbesiedeltes Gebiet, sie verkehrt tagsüber alle 15 Minuten. 2021 wurde eine neue Fahrzeuggeneration, Stadler Tramlink, in Betrieb genommen.

Wir fahren bis zur Endstation in Ponte Tresa und wenn wir schon mal da sind, lassen wir es uns nicht nehmen, für fünf Minuten nach Italien zu laufen. Ponte Tresa ist ein Doppelort links und rechts des Flusses Tresa, des einzigen Abflusses des Lago di Lugano, und der Fluss bildet hier die Grenze zwischen Italien und der Schweiz.

Und da sind wir – die Genzbrücke über den Fluß Tresa kommt nicht sonderlich romantisch daher
Jetzt sind wir in Italien, ein paar schmale Gassen, hier die Piazza Gramsci, bilden das Zentrum des italienischen Ponte Tresa
Mitten auf der Brücke – links Italien, rechts die Schweiz
Ein kleiner Laden im Schweizer Ponte Tresa

Es geht wieder zurück mit dem Bähnchen nach Lugano, wo wir gegen 17:30 Uhr ankommen. Und da wir von den Restaurants in Locarno jetzt nicht so begeistert waren, entscheiden wir uns hier in Lugano zu essen und laufen auf der Suche nach einer Pizzeria nochmal in die Stadt hinunter. Es wird das Ristorante Pizzeria Cantinone. Wir waren soweit zufrieden. Anschließen kraxeln wir wieder den Berg hoch zum Bahnhof und um 19:30 Uhr geht es zurück nach Locarno,

Wasser und Bier kaufen wir im Kiosk am Bahnhof, und um 20:15 Uhr sind wir dann wieder im Hotel und der Tag ist rum.