Heute stand die Stadt Koblenz auf dem Programm. Eigentlich wollten wir vom Hotel aus entlang der Mosel in die Stadt laufen, aber Stephan vermutete es sei kein sonderlich schöner Weg und so nahmen wir das Auto. Die als Ziel angepeilte Tiefgarage am Schloss war auch schon voll, wir fuhren daher weiter und landeten in der Tiefgarage unter dem Josef-Görres-Platz.

Ans Tageslicht gekommen, begrüßt uns der Brunnen auf dem Platz mit der Historiensäule (1992 zur 2000-Jahr-Feier gestiftet)

Wir laufen zielstrebig nach Norden und dann sind wir auch schon am deutschen Eck; die Hauptattraktion dort ist natürlich das 37 Meter hohe Denkmal für Kaiser Wilhelm I.,1897 errrichtet. Das Reiterstandbild wurde zum Ende des 2. Weltkrieges beschädigt und später abgebaut, der verbliebene Sockel dann 1953 zu einem „Mahnmal der deutschen Einheit“ umgedeutet. Seit 1987 gab es Bemühungen, das Reiterstandbild wieder aufzustellen, aber erst 1993 – ein Mahnmal für die deutsche Einheit war jetzt nicht mehr nötig – wurde dies möglich und eine Rekonstruktion aufgestellt. Die ganze Diskussion darum war schnell vergessen und das Standbild ist jetzt wieder eine der größten Touristenattraktionen in Koblenz.

Dies ist der Blick rheinabwärts aufs Deutsche Eck, die Mosel mündet von links kommend in den Rhein. Ursprünglich stammt der Name von der Niederlassung des Deutschen Ordens im nahegelegenen Deutschherrenhaus

Am Konrad-Adenauer-Ufer südwärts liegen dann die ganzen Touristenschiffe, und da ich eine gewisse Schwäche für so etwas habe, landeten wir für 10 Euro pro Person auf einem der Schiffe für eine einstündige Rundfahrt.

Und jetzt sitzen wir auf dem Boot und warten auf die Abfahrt
Die Zeit bis zur Abfahrt wird nich langweilig. Wir haben direkten Blick auf die „Talstation“ der Seilbahn zur Festung Ehrenbreitstein
Auf gehts. Wir haben abgelegt un der Blick geht rheinaufwärts mit diversen Schiffen am Konrad-Adenauer-Ufer, an Land ist  das vordere Gebäude das ehemalige Hotel „Coblenzer Hof“ von 1912-13, dahinter das „Preußische Regierungsgebäude“ von 1902-05. Beide werden vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr genutzt.
Das Pegelhaus und das  „Preußische Regierungsgebäude“
Vorbei am kurfürstlichen Schloss
Entlang der Kaiserin Augusta Anlagen
Höhe Lennéstraße. Die ursprünglichen Rheinanlagen waren ein Werk von Peter Lenné. Er prägte fast ein halbes Jahrhundert die Gartenkunst in Preußen, u.a. auch die großen Parks in Potsdam. Vor gut zwei Wochen in Glienicke und Babelsberg war ich erst durch die dort von ihm geschaffenen Parks gelaufen.
Wir drehen direkt vor der Halbinsel Oberwerth
Auf der rechten Rheinseite jetzt Pfaffendorf. Das Gebäude direkt hinter der km-Tafel ist die Grundschule
Das Ortszentrum Pfaffendorf mit der 1902/03 erbauten Kirche St. Peter & Paul
Und sind wir wieder an der Moselmündung und rechts liegt die Festung Ehrenbreitstein, einmal mit Seilbahn…
… und einmal mit Eisenbahn
Kurze Runde auf der Mosel. Rechts am Gelände des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn liegt das Tauchglockenschiff „Carl Straat“ von 1963, dessen Nachfolger wohl kürzlich in Betrieb genommen wurde
Am Peter-Altmaier-Ufer (benannt nach dem ehem. rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten (1899-1977)) an der Mosel steht mit dem Burghaus das einzig erhalten gebliebene Gebäude der Alten Burg, diese war eine kurfürstliche Burg aus dem 13. Jahrhundert, rechts davon die Balduinbrücke
Und jetzt das deutsche Eck vom Wasser aus
Unterwegs nach Vallendar

Der Rheinarm bei Vallendar trennt die Insel Niederwerth vom Ufer und ist nur bis zur Brücke auf diese Insel schiffbar. Für die auf der Hinfahrt gemachten Fotos des rechten Rheinufers fällt mir nur der Kommentar „Schöner Wohnen in Vallendar“ ein:

Und es geht wieder zurück nach Koblenz: Die Kirche St. Georg in Niederwerth stammt aus dem 15. Jahrhundert
Und hier die die Silhouette von Neuendorf prägende Kirche „St. Peter“, die auf das Jahr 1725 zurückgeht
Unser Schiff am Anleger bereit zur nächsten Runde

Ich wollte eigentlich zum kurfürstlichen Schloss gehen, aber es ist ziemlich warm und deswegen wird das Vorhaben nach einigen hundert Metern abgebrochen und wir machen uns auf zum Biergarten am Deutschen Eck.

Der Deutsche Orden war seit 1216 in Koblenz ansässig, sein Anwesen ist der eigentliche Namensgeber des Deutschen Eck. Auf dem Rückweg werfen wir einen Blick darauf:

Das Deutschherrenhaus
Und Tschüss! Kaiser Wilhelm I. von hinten
Und noch einmal von der anderen Seite: das Deutschherrenhaus mit den Ruinen der Kapelle links daneben

Nach der Pause im Biergarten und der Rückfahrt steht zunächst wieder der Wellnessbereich des Hotels auf dem Programm. Aber das Motto des Jahres ist ja nicht nur Wellness-Urlaub, sondern auch Gourmet Urlaub. Da eine Buchung im „Gotthard“ im Hotel nicht möglich war (nach dem Erlebnissen vom Sonntag Abend war das wohl auch gut so), hatte ich mich bereits im Vorfeld umgesehen und das YOSO in Andernach ausgemacht. Dort gibt es asiatisch beeinflusste Küche, die wir wirklich sehr gut fanden. Nur den Kaffee nach dem Essen müssen wir kritisieren, ob da eine Bohne durchs Wasser geschossen worden war ist fraglich.

Da sind wir: Da wir extrem pünktlich eintrafen, könne wir ein DSGVO konformes Selfie machen. Der Rest des Restaurants ist noch leer.
Das Menü
Dies ist das Dessert

Satt und zufrieden kommen wir wieder im Hotel an und wollen noch ein Drink in der Bar. Das ist schwierig, denn auf einer Leinwand zwischen Bar und Restaurant ist ein Fussballspiel zu sehen, und statt dem „Baker Man“ gibt es lautstark den Kommentar zum Spiel. Es findet sich allerdings ein ruhiges Plätzchen etwas weiter weg.

Und das war dann der Urlaub. Nach dem Frühstück am anderen Morgen checken wir aus, versichern das es uns gefallen hat und alles in Ordnung war – warum sollen wir jetzt noch Stress machen – und es geht auf den Weg nach Böblingen.