Als erstes stand das traditionelle Moselwochende unseres Kölner Freundeskreis an. Wie erwähnt, nicht an der Mosel, sondern in der Eifel und auch arg verspätet, eigentlich war es für Oktober 2021 geplant. Stephan hatte am Freitag Urlaub genommen, daher konnten wir uns frühzeitig auf den Weg machen. Die Wartezeit bis zum Eintreffen der Anderen verbrachten wir im Mühlenpark in Kommern.
Das Abendessen wird ja immer selbst gekocht und im Vorfeld war abgestimmt worden, das wir für den Salat zuständig waren; den Einkauf dafür erledigten wir Im Supermarkt in Kommern und fuhren dann zum Ferienhaus, wo so langsam alle Teilnehmer eintrudelten. Das „Ferienhaus“ ist wohl ein ehemaliger Bauernhof mit insgesamt drei Gebäuden, in zweien davon finden sich insgesamt 6 oder 7 Zimmer, zwei Küchen und zwei Wohnzimmer, Für eine große Gruppe (wir waren 11) genau das Richtige.
Viel mehr gibt es nicht zu sagen. Kochen, Abendessen und gemütliches Beisammensein waren die weiteren Punkte des Tages.
Das Programm für Samstag sah einen Besuch im „Vogelsang IP“ vor. IP steht dabei für Internationaler Platz. Es handelt sich um das Gelände der von den Nationalsozialisten von 1934-36 errichtete Ordensburg Vogelsang, die zwischen 1936 und 1939 der NSDAP als Schulungsstätte für den Nachwuchs des Führungskaders diente. Nach Ende des Krieges wurde das Gelände zunächst von den britischen, ab 1950 von den belgischen Streitkräften benutzt. 2005 endete die militärische Nutzung, seit 2006 ist das Gelände öffentlich zugänglich. Für weitere Informationen darüber empfehle ich die Wikipedia Seiten zu den NS Ordensburgen allgemein oder Vogelsang speziell, ebenso die Info-Seite der heutigen Nutzung.
Ich stelle hier unseren Besuch anhand einiger Fotos mit jeweils einigen kurzen Anmerkungen dar:
Wir hatten eine sehr informative Führung über das Gelände gebucht, diese begann im neuen Forum Vogelsang, dem Besucherzentrum im ehemaligen Adlerhof.
Die Führung endete mit dem Aufstieg zurück zum Gemeinschaftshaus und dann stand erst einmal eine Pause zur Erfrischung im neuen „Panoramarestaurant“ an.
Zweiter Programmpunkt war eine kurze Wanderung zum ehemaligen Dorf Wollseifen. Auf die deutsche Geschichte bezogen, kommen wir damit von der Zeit des Nationalsozialismus zur Zeit des kalten Krieges. Mit der Einnahme 1945 durch die Alliierten begann die langjährige militärische Nutzung des Gebiets um Vogelsang. Das nahegelegene Dorf Wollseifen wurde Im August 1946 zum Sperrgebiet erklärt, die damals rund 550 Bewohner mussten das Dorf binnen drei Wochen verlassen. In den Jahren danach wurde Wollseifen als Teil des Truppenübungsplatzes „Camp Vogelsang“ nahezu völlig zerstört.
Und was gab’s noch? ESC! ¹)
Sonntag hatten wir noch einen Programmpunkt, der uns wieder in die Zeit des kalten Krieges führte. Auch das Land Nordrhein-Westfalen besass einen Atombunker, in dem etwa 100 Politiker und Beamte einen Atomschlag überleben sollten. Er liegt in Kall und ist mittlerweile in Privatbesitz, weitere Information finden sich auf der Webseite. Wir hatten dort eine sehr interessante zweistündige Führung durch den Bunker.
Nach der Bunkerbesichtigung endete das „Moselwochenende“ und ging für Stephan und mich mit der Fahrt nach Koblenz nahtlos in den „Wellness- und Gourmeturlaub“ über.
¹) = Eurovision Song Contest, früher mal „Grand Prix“