Der Kurzbesuch in Atlanta ist dann auch schon wieder vorbei, es geht Richtung Süden. Das Hotel hat Valet Parking, was ich ja nicht mag, aber hier unvermeidbar war. Auch dabei geht man mit der Zeit, man kann nunmehr die Nummer des Abholscheins per SMS ans Team schicken, das Auto soll dann wenige Minuten später bereitstehen. Das haben wir auch ausprobiert, und nach dem Frühstück, als wir auf dem Zimmer die Sachen zusammengepackt haben, eine entsprechende SMS losgeschickt. Und tatsächlich, als wir dann nach dem Auschecken an der Hotelvorfahrt ankamen, stand unser Wagen schon da und wir konnten gleich loslegen.
Dem Navi hatten wir verboten, Autobahnen zu benutzen, und es ging über mal breitere, mal schmalere Straßen durch diverse Wohngegenden und Industrieviertel im Süden Atlantas. Und wenn man dann mal aus Atlanta heraus ist, was allerdings einige Zeit dauert, wird es ländlich. Im Gegensatz zur Hinfahrt ist die Landschaft nicht flach, es gibt es hier im Südwesten Georgias durchaus einige (niedrige) Berge. Und irgendwo da liegt dann Warm Springs, das wir nach anderthalb Stunden Fahrt erreichen.
Wie der Name sagt, gibt es hier warme Mineralquellen. Diese sind mit ein Grund, warum der unter Polio leidende spätere US Präsident Franklin D. Roosevelt ab 1921 hierher kam. 1932 baute er das „Little White House“ als Ferienresidenz. Roosevelt starb in Warm Springs im April 1945, seit 1948 ist das Little White House Museum und heute unser erstes Ziel. Neben dem eigentlichen Little White House gibt es dort ein Museum, das über Franklin D. Roosevelt, seine Politik und natürlich seine Aufenthalte in Warm Springs informiert.
Nach dem Besuch geht es für uns weiter entlang der Route 190 („Pine Mountain Highway“) mitten durch die Berglandschaft.
Nächster Stop ist im Ort Pine Mountain für unsere Mittagspause. Der Ort ist füchterlich klein, ein Rundgang um den historischen Block dauert keine 5 Minuten. Wir finden dort „Unique Expressions“ Gallery and Coffee Shop und dort gibt es Sandwiches.
Nach der Mittagspause geht es auf die letzte Etappe des heutigen Tages, nach Columbus. So gegen 15 Uhr treffen wir dort ein. Columbus liegt am Chattahoochee River, dieser bildet die Grenze zwischen Georgia und Alabama. Wir parken in der Nähe des Visitor Centers und starten zu einem kleinen Rundgang, zunächst zum Woodruff Riverfront Park und zum Fluss.
Nachdem mir „Woodruff“ seit Atlanta häufiger begegnet ist, habe ich es jetzt mal nachgeschlagen, es muss sich um Robert W. Woodruff handeln, er war Präsident der Coca Cola Company von 1923 bis 1954 und danach bis 1984 im Verwaltungsrat. Er spendete erhebliche Summen an Universitäten, Bibliotheken und andere Bildungseinrichtungen.
Durch die Hauptstraße des Ortes, die Broadway heisst, gehen wir langsam zurück in Richtung unseres Autos.
Ganz zu Ende ist unsere Fahrt noch nicht, bis zum Hotel müssen wir über die Brücke nach Phenix City in Alabama. Dort sind wir dann in der Central Time Zone und müssten die Uhr eine Stunde zurück stellen. Die meisten Hotel Gäste halten sich aber wohl tagsüber in Columbus auf, deswegen wird uns gleich beim Einchecken erklärt, das man sich an Eastern Time halten würden.
Zum Abendessen fuhren wir wieder zurück nach Columbus in ein Outback Steakhousem Stephan hatte Ribs, ich „Alice Springs Chicken“.
Zurück im Hotelzimmer checken wir dann ausführlich den Wetterbericht. Da sehen wir ein kleines Problem auf uns zu kommen. Über dem Golf von Mexiko hatte sich „Nestor“ gebildet. Das war zwar „nur“ ein tropischer Sturm und kein Hurrikan, aber so wie es aussah würden wir ihm nur ganz knapp entgehen. Morgen früh soll er über den Süden Georgias hinwegziehen, nur wenige Stunden bevor wir dort entlang fahren wollen. Wir hoffen, das sich Stärke und Geschwindigkeit nicht signifikant ändern, und wir keine Probleme bekommen werden.
Gefahren sind wir heute 149 Meilen