Heute stehen Vizcaya und Key Biscayne – dort der Cape Florida State Park – auf dem Programm.
Zunächst mal war jedoch Frühstück im Hotel angesagt. Das war mit das Beste auf der Reise (wie ich das gesamte Hotel auf Platz 1 in diesem Urlaub setzen würde), sogar Wurst und Käse gab es für diejenigen, die mit amerikanischer Kost früh morgens nicht klar kommen.
Die ersten Tage in der Stadt haben wir kein Auto, Miami Dade Transit hat also die Aufgabe uns zu transportieren. Das funktioniert hervorragend. Wir machen uns nach dem Frühstück auf zur Station Brickel, vielleicht mal 100 Meter vom Hotel entfernt, und entlocken dem Automaten zwei Tageskarten (jede gerade mal 4,50 Dollar). Vizcaya liegt jetzt nicht weit vom Hotel entfernt (ca. 3,5 Kilometer), aber auf Laufen haben wir keine Lust.
Vizcaya ist eine Villa mit formalem Garten im Stil der italienischen Renaissance, welche der Erntemaschinenfabrikant James Deering ab 1912 errichten liess. Von 1916 bis zu seinem Tode 1925 verbrachte er hier die Winter. 1952 verkauften seine Erben die Villa an das County.
Architektur und Einrichtung (Möbel, Tapeten, Skulpturen usw.) erwecken tatsächlich den Eindruck einer seit 400 Jahren bewohnten italienischen Landsitzes.
Hier sind ein paar Fotos:
Räume gibt es jede Menge in der Villa, sie sind samt und sonders mit Antiquitäten eingerichtet. Gleichzeitig hat Deering versucht, (damals) moderne Technik zu verwenden, so gibt es eine Telefonzelle, einen Aufzug fürs Essen von der Küche zum Tea Room, und ein Badezimmer mit Wanne.
Nachdem Rundgang durch die Villa haben wir uns dann die Gärten vorgenommen. Die Ostseite der Villa liegt zur Biscayne Bay hin, davor gibt es eine steinerne Barke als Wellenbrecher im Wasser.
Treppen und Tore in den eigentlichen Gärten:
Eine Pause mit Eistee im Café der Villa beschliesst unseren Besuch.
Zweiter Punkt heute ist der Cape Florida State Park auf Key Biscayne. Dorthin geht es mit der Buslinie B. Die nächste Haltestelle ist auf der Brickel Avenue am Rickenbacker Causeway, einen guten Kilometer von Vizcaya entfernt. Heutzutage ist alles einfach, eine HandyApp gibt real-time Informationen über den nächsten Bus, eine Viertelstunde müssen mir warten.
Damit ist Gelegenheit für ein Flashback. 1991 war ich das erste mal in den USA und Miami. Vizcaya stand auch auf dem Programm, und danach wollte ich mir das Seaquarium anschauen. An Haltestellen in den USA hängt kein Fahrplan, und damals wusste ich nur das die Linie B nicht sehr häufig fährt. Nach einigen Minuten Warten an der Haltestelle kam ich mir dann ziemlich dumm vor und angesichts der unbekannten Wartezeit bin ich den kompletten Rickenbacker Causeway bis Key Biscayne hinüber gelaufen. Die Entscheidung war richtig, ein Bus hat mich nicht überholt.
Zurück in die Gegenwart:
Beim Bus muss man etwas aufpassen, die Linie B fährt auf Key Biscayne zwei verschiedene Ziele an, nur jeder zweite Bus zu den „Towers of Key Biscayne“ nahe des Parkeingangs.
Nach ein paar Hundert Metern sind wir am Parkeingang, der Fußweg verläuft seitlich des auf der Straße befindlichen Kassenhäuschens und wir stehen vor einer „Self Service“ Station, wo wir pro Person 2 Dollar in eine Briefumschlag legen müssen. Der Fußweg biegt dann ab und trifft am „Boaters Grill“ auf die Biscayne Bay, am Ufer entlang geht es dann weiter bis zum Leuchtturm. Jedenfalls fast, die Uferbefestigung ist etwas brüchig und kurz vor dem Leuchtturm ist der Weg völlig überschwemmt, wir müssen umkehren und es etwas weiter landeinwärts nochmal versuchen.
Das Wandern war doch etwas anstrengend und wir machen uns auf ins Lighthouse Café für eine Erfrischungspause.
Das Essen im Café ist nicht schlecht. Wer Spanisch spricht ist allerdings klar im Vorteil, er kann nämlich mit der Bedienung reden, auf Englisch funktioniert das nicht so gut.
Ein bisschen müde haben wir keine Lust mehr den Umweg entlang der Bay zu nehmen und marschieren einfach entlang der Straße zurück zum Parkeingang. Kaum an der Haltestelle angekommen erscheint auch schon ein Bus und bringt uns zurück zur Brickel Station und unserem Hotel.
Wir sind recht früh am Hotel zurück und verbringen die Zeit mit der Vorbereitung des morgigen Abenteuers: Wir kaufen Bahnfahrkarten nach West Palm Beach. Danach loungen wir noch bei Bier und Wein am Pool herum.
Kommen wir zum Abendessen: Wir hatten es nicht weit, die Tür von „3 Chefs at Brickel“ ist direkt neben dem Hoteleingang. Dort gab es chinesisches Essen, ich hatte Cashew Chicken und Stephan „Salt and Pepper Shrimp“.
Und nach dem Essen geht es nochmal in die Hotelbar am Pool. Von der Pool Area sieht man auf die Hochhäuser an der 13th Street: links das SLS Brickell mit dem farblich gestalteten Parkhaus, rechts Infinity I: