Nun liegen Marine Schiffe nicht nur im Hafen, sondern fahren dann uns wann auch auf die See. Für die Marine Leute unter uns musste daher unser Kurztrip auch eine Hochseeschiffahrt enthalten. Was bot sich mehr an als eine Fahrt zur einzigen deutschen Hochseeinsel – Helgoland.

Ein vorweggenommenes Fazit aus meiner Sicht: Die Insel hat sich ja in jahrzehntelanger Arbeit einen Ruf als Hochburg der deutschen Butterfahrten erworben und entsprechend ein reichlich schlechtes Image, aber alles in allem war es ein ganz netter Ausflug. Dazu beigetragen hat natürlich auch das super Wetter mit strahlendem Sonnenschein den ganzen Tag lang.

Ausgangsort der Schiffstour ist Cuxhaven. Das ist nun ein leider paar Kilometer von Wilhelmshaven entfernt, genauer gesagt 120, und mit gut 1 1/2 Stunden Fahrzeit muss man rechnen. Um rechtzeitig zur Schiffsabfahrt da zu sein, brechen  wir entsprechend früh auf, das Frühstück im Hotel fällt aus und bereits um 7 Uhr sind wir unterwegs. Da einige noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen wollten, suchten wir noch nach einem Edeka Markt ausgerechnet im Hafengebiet in Cuxhaven. Letztendlich stellte sich der Markt als Phantom in Google Maps heraus. Wir brauchten daher 2 Stunden und um 9 Uhr sind wir auf dem Parkplatz direkt am Fährhafen in Cuxhaven.

Da liegt sie vor uns, die MS Helgoland, 2015 gebaut

Wir können sofort an Bord und suchen uns einen Platz im Heck. Die Gastronomie auf dem Schiff ist bereits geöffnet, noch vor dem Ablegen können wir frühstücken. Um Viertel nach Zehn geht es dann los auf die 2 1/4 Stunden dauernde Reise.

Ein paar Eindrücke:

Vor dem Hafen quert die ‚Nige Wark‘ (Baujahr 1994), das Versorgungsschiff der Insel Newark
Blick zurück aufs Ufer. Rechts ist die 1911 als Marinegarnisonskirche erbaute St. Petri Kirche, am Steg davor das Seenotrettungsschiff „Anneliese Kramer“. Links am Ort der 1979 abgerissenen historischen „Seeterassen“ das in einem Küstenort wohl unvermeidliche monströse Appartementgebäude.
Ein paar Sekunden später lässt sich die Kirche als Hauptmotiv ins Bild setzen
Das Ende des Festlandes markiert die 28 Meter hohe Kugelbake,  einstmals ein wichtiges Orientierungszeichen. Geographisch mündet hier die Elbe in die Nordsee
An Bord musste man auch von Robben Abstand halten
Vorbei an der Insel Neuwerk
Es wird gefischt
Wir kommen an vielen auf Reede liegenden Schiffen vorbei
An Heck sitzend bemerken wir es zunächst nicht: Direkt vor uns taucht Helgoland auf
Die Düne
Kurz vor der Ankunft

Helgoland macht einen etwas merkwürdigen Eindruck. Es ist sehr „modern“. Vergegenwärtigt man sich die Geschichte, wird natürlich klar, das man hier kein romantisches Fischerdorf mit reetgedeckten Fachwerkhäusern vorfinden kann, sondern Neubauten ab den 50er Jahren.

Wir sind beileibe nicht das einzige Schiff das Helgoland anfährt. Kurz nach uns kommt noch ein Katamaran aus Hamburg und ebenfalls Cuxhaven an

Viel Zeit bleibt für den Besuch der Insel nicht. Letztendlich sind wir um 12:45 Uhr vom Schiff, und um 15:45 Uhr kommen wir wieder zurück – drei Stunden dauerte die Erkundung der Insel. Da das Schiff am Süddamm im Vorhafen anlegt, gehen hin und zurück jeweils eine Viertelstunde für den Weg durch den Hafen bis ins Dorf drauf. Darüberhinaus sorgen „gruppendynamische Prozesse“  auch bei nur 6 Personen dafür, das alles etwas langsamer geht. Deshalb haben wir „nur“ die Runde entlang des Klippenweges bis zur Langen Anna und einen kleinen Rundgang durchs Dorf geschafft.

Alle Vorurteile werden wahr: Noch im Hafen der erste Duty Free Shop
Den Weg zum Dorf säumen die sogenannten „Hummerbuden“, hier an der Abzweigung des Invasorenpfades
Ein Plan zur Orientierung hängt hier.

Wir entscheiden uns für die Natur und statt in den Ort zu laufen biegen wir ab auf den Invasorenpfad zum Oberland, um den auf obiger Karte  dick rot markierten Klippenpfad zur „Langen Anna“ und zurück abzulaufen.

Der Invasorenpfad führt steil bergauf. So ganz einfach ist das nicht, geht es doch von Seehöhe auf 55 bis 60 Meter hinauf.

Als allererstes erkennen wir, welche Strecke wir zurückgelegt habe. 65 Kilometer sind es bis zum Festland
Das ist der Blick auf den Hafen. Insgesamt Fünf Schiffe sind heute angekommen
Und hier das „Unterdorf“, die Landungsbrücke und im Hintergrund die Düne
Die Siedlung auf dem Oberland mit dem Turm der Kirche St. Nicolai
Blick nordwärts entlang der Klippen zu unserem Ziel, der Langen Anna
Nochmal die Klippen, die Lange Anna versteckt sich
Der Leuchtturm
Wir kommen an den Lummenfelsen vorbei

Noch ein paar Fotos von den Lummenfelsen. Die Lummenfelsen stehen unter Naturschutz, es ist eines der kleinsten Naturschutzgebiete Deutschlands. Noch ein paar Fotos von Felsen und Lummen:

Und dann sind wir am nördlichen Ende Helgolands, an der Langen Anna:

Eineinhalb Stunden haben wir für die gut drei Kilometer vom Schiff bis hierhin gebraucht

Es geht jetzt eigentlich recht schnell zurück, entlang des Klippenpfades bis zum Aufzug, mit dem zum Unterland und dann durch den Ort zumrück zum Schiff. Aufgrund diverser Pausen, u.a. für Shopping und Fischbrötchen Imbiss, dauert es wieder 1 1/2 Stunden und um 15:45 Uhr sind wir auf dem Schiff.

Jetzt gibt es auch für mich etwas zu Essen
Auf der Rückfahrt begnet uns die MS Romatika der „Holland Norway Lines“, einer neuen Fährlinie nach Norwegen, die in Cuxhaven startete (inzwischen nach Emden verlegt)

Um 18:45 Uhr sind wir zurück in Cuxhafen, Zum Abendessen fahren wir zu einem Fischrestaurant (Bohlsen’s) im Hafengebiet, danach steht noch die Autofahrt nach Wilhelmshaven an, um 21:45 Uhr sind wir wieder zurück am Hotel.