Luzern und Zürich

Wie  uns irgendwann mal auffiel, waren wir in diesem Urlaub ungefährt jeden zweiten Tag nicht so gut drauf, und Heute war wohl der schlechteste Tag von Allen. War der gestrige Tag überhaupt kein Problem gewesen, vom Kofferschleppen bergauf in Spiez bis zum späten Abendessen auf dem Bürgenstock, sah es heute total anders aus. Ich fühlte mich am Morgen total unlustig und ausgepowert. Das besserte sich ab Mittag, aber dann schwächelte Stephan. Vielleicht lag es am Wetter. Wir hatten den ganzen Tag tiefhängende graue Wolken, die mit Regen drohten und warm war es auch nicht. Sowas ist nun mal nicht stimmungsfördernd.

Für den Aufenthalt in Luzern stand eine Fahrt mit der Zahnradbahn auf den Pilatus dem Programm, aber der Blick auf die  Gipfel-Webcam zeigte nur graue Nebelsuppe, damit war die Fahrt heute gestrichen. Stattdessen sind wir nach Luzern gefahren und begannen dort mit einem Stadtrundgang.

Zunächst mal entlang der Pilatusstraße zur Luzerner Kantonalbank. Ich hatte noch einen alten 100 Franken Schein und musste erfahren. das der nur bei der Schweizer Nationalbank oder einer ihrer Agenturen umgetauscht werden konnte. Und die Luzerner Kantonalbank war so ziemlich die einzige Agentur, an der wir die an einem Werktag vorbeikommen konnten – übermorgen, beim Umsteigen auf dem Weg ins Tessin. Also hab ich heute schon mal Eingang und Öffnungszeiten abgecheckt. Danach gingen wir dann in die schmalen Gassen hinein bis zur Reuss und dort am Ufer nordwärts.

Wir kamen an der Jesuitenkirche vorbei. So aus der Nähe ist sie kaum vernünftig in voller Größe zu fotografieren – hier das Einfangsportal

Reussabwärts der Rathaussteg und oben am Hang das Château Gütsch
Zum See hin natürlich die Kapellbrücke, etwas verdeckt vom Rathaussteg, und links das Rathaus mit seinem Turm
Hinter den Gebäuden am Mühlenplatz ragen die Türme der Museggmauer auf, diese wurden jetzt unser nächstes Ziel
Wir gehen über die Spreuerbrücke auf die andere Reussseite
Richtung See sehen wir das Nadelwehr und auch die Jesuitenkirche in voller Größe
Der erste Turm ist der Nölliturm am Flussufer
Wir quälen uns den Hügel hoch zum Männliturm
Lueginslandturm
Wacht- oder Heuturm
Blick auf die Stadt
Auch die Verkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof mitsamt dem Vierwaldstättersee ist gut sichtbar. Der Bürgenstock ist mal wieder in den Wolken
Der nächste Turm ist der Zytturm. Innen gibt es eine sehenswerte Ausstellung alter Uhren, Stephan hat sie sich angeschaut. Ich traute mir die Treppen im Turm nicht zu und blieb unten

Es gibt noch ein paar weitere Türme (insgesamt 9). Bis zum nächsten, dem Schirmerturm, sind wir gelaufen und dann haben wir uns an den Abstieg zur Stadt gemacht. Wir landeten am Schwanenplatz am See und sind dann die Promenade entlang bis zum Verkehrshaus gelaufen.

Dies ist der Kurplatz, hier gibt es sogar eine Kurmuschel, offiziall Pavillon am Nationalquai genannt
Das Hotel National an der Promenade
Skulptur vor dem Hotel
Und dann gibt es noch den Kursaal – darin befindet sich das Casino

Das Verkehrshaus besichtigen wir nicht, aber das Café dort kommt uns sehr gelegen für eine Pause mit Kaffee und Kuchen. Es ist noch ziemlich früh (gerade mal 12:30 Uhr) und so kommt die Frage auf, was wir am Nachmittag machen. Stephan kennt Zürich noch nicht, und so entscheiden wir uns für einen kurzen Ausflug dorthin, um einen kleinen Rundgang durch die Stadt zu machen. Der Trolleybus bringt uns zurück zum Bahnhof und die SBB weiter nach Zürich. Angedacht ist ein Rundgang links und rechts der Limmat, vom Bahnhof entlang der Bahnhofstraße bis zum See und durchs Niederdorf zurück. So machen wir es auch.

Um es kurz zu machen: Stephan gefällt die Stadt jetzt gar nicht. Tatsächlich sieht die Bahnhofstraße am Sonntag bei geschlossenen Geschäften und dem trübem, kaltem Wetter nicht sehr glamourös aus. Wenn ich mir die Fotos im nachhinein so anschaue, muss ich allerdings sagen: Bei Sonnenschein und 20 oder mehr Grad wäre es ein schöner Spaziergang durch eine schöne Stadt gewesen.

Die Bahnhofstraße
Wir biegen in den Rennweg ein in Richtung Lindenhof und kommen an diesem Brunnen vorbei
Strehlgasse
Der Turm von St. Peter durch die Schlüsselgasse gesehen
Damit sind wir am Limmatufer und blicken über den Fluss u.a. auf das Haus zum Rüden und das Grossmünster
Das Rathaus

Über den Münsterhof, vorbei an der Fraumünster Kirche, kommen wir zum Paradeplatz und zur Bahnhofstraße zurück. Dieser  folgen wir wieder bis zum See. Tja, eine kleine Seerundfahrt ist in wenigen Minuten angekündigt, und ich denke, das ist eine gute Möglichkeit sich etwas auszuruhen und aufzuwärmen. Der Automat verwirrt mich aber so sehr, dass ich tatsächlich die Fahrkarten ohne Halbpreisrabatt kaufe. Pech eben. Die Rundfahrt gefällt uns jetzt nicht so sehr, aber das soll man am heutigen Tag nicht so ernst nehmen. Sie dauert eine Stunde und führt über den stadtnahen Seeteil zu einigen Anlegestellen.

Die Ganymed Skulptur am Bürkliplatz, am Anleger unser Boot, die MS Zimmerberg
Ich sitze im Warmen und mache Selfies
Während Stephan pflichtbewusst ist und fotografiert

Nicht mal einen Kaffeeautomaten hatte man an Bord des Bootes. Und die Cafés entlang des Rückweges sind nicht unbedingt einladend (jedenfalls wenn es noch freie Plätze drin gibt). Der Rückweg führt uns durch Ober- und Niederdorf rechts der Limmat zum Central und dann zum Bahnhof. Wir laufen den Limmatquai entlang, die schmalen Gassen dahinter zu erkunden haben wir schon keine Lust mehr.

Nochmal das Großmünster aus der Nähe
An der Münsterbrücke blicken wir aufs linke Limmatufer mit den Türmen des Fraumünsters und von St. Peter
historische Häuser am Limmatquai gegenüber des Rathauses

Zurück am Bahnhof gibt es für Stephan eine Bratwurst, die seine Stimmung etwas hebt, und mit dem nächsten Zug geht es zurück nach Luzern. Da wir entsetzlich müde sind, stellt sich die Frage, wie wir ohne weit zu laufen/fahren ans Abendessen kommen. Ich reserviere schlußendlich im „Steakhaus Kuonimatt“, ein paar Hundert Meter vom Hotel entfernt. Nach einer kurzen Pause im Hotel schaffen wir den Weg dahin tatsächlich, und das Essen dort müssen wir loben. Auf dem Rückweg machen wir sogar den Umweg über die Tankstelle gegenüber des Hotels für eine Dose Bier, statt unten an der Bar zu sitzen trinke ich die dann im Zimmer als „Gute-Nacht-Trunk“.