Heute wurden wir zu Gipfelstürmern. Natürlich nicht zu Fuß, sondern mit einer Bergbahn. Davon hat man hier mehr als genug zur Auswahl, ich hatte mich für eine Fahrt auf die Schynige Platte entschieden. Der Weg von Spiez dahin ist recht einfach mit zweimal Umsteigen. Zunächst nach Interlaken, dann mit den Berner Oberland Bahnen eine Station weit nach Wilderswil. Dort startet dann die Schynige Platte Bahn, eine 7,3 Kilometer lange Zahnradstrecke. Die braucht ca. 1 Stunde bis zur Begstation auf 1967 Meter Höhe. Die Bahn wird als Nostalgiebahn vermarktet, tatsächlich stammen die Loks alle aus der Zeit der Elektrifizierung ab 1911, die meisten Personenwagen sind allerdings Neuaufbauten (im historischen Design) auf alten Untergestellen.
Die Fahrkarten kaufen wir nach dem gestrigen Erlebnis mit der Internetbuchung ganz klassisch am Schalter im Bahnhof, und dann geht es mit dem ellenlangen Intercity nach Interlaken Ost. Wir finden einen bequemen Platz vorne im Verstärkermodul. In Interlaken wird die BOB von Menschenmassen gestürmt, aber wir können einen Sitzplatz ergattern. Nötig war das nicht, denn nach nur fünf Minuten Fahrt sind wir in WIlderswil und müssen schon wieder aussteigen. Hier haben wir etwas Zeit, die Schynige Platte Bahn schafft nur einen 40 Minuten Takt und deshalb passen die Anschlüsse nicht immer.
Auf geht es, den Berg hoch, unterwegs gibt es jede Menge Aussicht auf Thuner- und Brienzersee, das Lütschinental und auch das Jungfraumassiv.
Berühmt ist die Schynige Platte für die Aussicht auf das „Dreigestirn“ aus Eiger, Mönch und Jungfrau. Leider geht der Blick dabei nach Süden, also tagsüber ins Gegenlicht, das macht das Fotografieren nicht so einfach. Und ich hab natürlich keine Ahnung mehr, welcher Gipfel welchen Namen trägt.
Kurzum, hier ein paar Schnappschüsse von Alpengipfeln mit Schnee:
In der anderen Richtung kann man über den Thuner See blicken.
Im Gegensatz zum Thunersee versteckt sich der Brienzersee hinter dem Bergkamm. Und eigentlich wollte ich einen Blick auf den See werfen. Wir haben dann den ‚Panoramaweg‘ eingeschlagen, der zu einem Aussichtspunkt namens Daube führen soll. Ich vermutete, dass man von dort den Brienzer See sehen könnte. Leider liegt dieser Gipfel 100 Meter höher wie die Bahnstation, und nachdem der Weg zunächst eben oder sogar leicht abfallend war, konnten wir im weiteren Verlauf einen steilen Zickzackpfad zum Aussichtspunkt erkennen. Nach unseren Erlebniss mit dem Aufstieg vom See zum Bahnhof in Spiez haben wir da aufgegeben und sind nach etwa halber Strecke wieder umgekehrt.
Ein paar Fotos haben wir gemacht.
Wir sind aber nicht den gleichen Weg zurückgelaufen, sondern doch ein paar Meter geklettert und oberhalb der Bahnstation zum Alpengarten und durch diesen hindurch zurück gelaufen, dies müsste der Rundweg „Naturkino“ gewesen sein.
Die Rückfahrt ging reibungslos vonstatten, der Andrang hielt sich im Gegensatz zum Morgen in Grenzen. Von Interlaken nach Spiez brachte uns dann ein IC4 der Deutschen Bahn.
Um 15:30 Uhr waren wir schon in Spiez. d.h. es reichte für eine ausführliche Pause vor dem Abendessen. Mit dem Abendessen im Hotelrestaurant und einem Drink danach in der Bar ging der Tag wie üblich zu Ende.