Nachdem gestern der Westteil des Yellowstone auf dem Programm stand, war heute der Osten und Norden vorgesehen. Wie auch gestern gab es zum Frühstück gerade mal eine Tasse Kaffee, und pünktlich um 8 Uhr ging es los. Die Strecke führte zunächst am Lake Yellowstone entlang, bei unentschiedenem Wetter sah man von den Bergen zwar nichts, aber die Stimmung war trotzdem gewaltig:
Hinter Lake Village bzw. Fishing Bridge geht es nach Norden entlang des Yellowstone Rivers. Unser erster Stop war am „Mud Vulcano“. Der Rundweg führt an einigen thermalen Features vorbei und natürlich auch an dem namensgebenden Schlammloch.
Ein Bison ließ es sich nicht nehmen, vielleicht 5 Meter neben dem Weg zu grasen. Wir schlichen ziemlich leise dran vorbei, er störte sich aber überhaupt nicht an den Wanderern.
Noch ein paar Kilometer, und wir erreichten den Grand Canyon of the Yellowstone.
Von der Hauptstraße bogen wir nach rechts ab auf den South Rim Drive, an dessen Ende landet man am Artist Point. Zu unserer Ankunftszeit um ca. 10 Uhr war noch nicht so viel los, ein Fotografiekurs übte gerade. Sie hatten ihre Stative am exakt besten Fotopunkt für die Lower Falls aufgebaut. Ich konnte das überprüfen, als wir vorbeikamen war die Session gerade zu Ende und die Stative wurden eingepackt, ich konnte mich schnell an der Stelle positionieren. Hier ist er, der berühmte Blick auf die Lower Falls:
Da kann man sich natürlich austoben mit vielen unterschiedlichen Bildausschnitten. Noch zwei:
Die Upper Falls sind dann verglichen mit den Lower Falls nicht besonders ansehnlich. Wir hielten am Parkplatz des ‚Uncle Toms Trail‘, fanden den aber nicht (er war wohl sowieso gesperrt). Aber hier gibt es einen Blick auf die Upper Falls:
Zurück auf der Hauptstraße geht es nach wenigen Metern gleich wieder rechts rein auf eine Stichstraße zum „Upper Falls View“. Es ist schon beeindruckend wie das Wasser in die Tiefe stürzt.
Zurück auf der Hauptstraße bleiben wir dort wieder nicht lange, noch vor dem Canyon Village geht es auf die Einbahnstrasse am nördlichen Canyon Rand. Der nächste Stop war am Trail zur Kante der Lower Falls, der Weg ist etwas beschwerlich, es geht nämlich im Zickzack tief hinunter und natürlich muß man den gleichen Weg wieder zurück. Von diesem Weg aus hat man aber einen einigermassen guten Blick auf die Upper Falls.
Und man hat einen wunderbaren Blick entlang des Canyon:
Wir kletterten den Weg wieder hoch und hielten auch an den anderen Punkten (Lookout Point, Grand View, Inspiration Point). Wirklich neues zu sehen gibt es aber nicht.
Die North Rim Straße endet direkt beim Canyon Village, und wir konnten einigermassen pünktlich um 12:30 Uhr unsere Mittagspause machen. Canyon Village gefiel mir nicht schlecht, nicht so überlaufen wie Old Faithfull, mit einem guten Angebot an Restaurants und Shops. Wir nahmen das ‚Self Service‘ Restaurant.
Die Fahrt führte weiter nach Norden über den Dunraven Pass, hier ging es noch mal hoch auf 2700 Meter, Mammoth Hot Springs liegt dann ziemlich niedrig auf 1900 Meter.
Das Wetter hatte sich gravierend verschlechtert, es fiel leichter Regen und es war auch ziemlich kalt. In Mammoth Hot Springs gönnten wir uns nach der langen Fahrt erstmal einen Kaffee und liefen dann durch die Sinterterassen. Nach der langen Fahrt im warmen Auto war uns im Nieselregen aber ziemlich kalt, so war der Aufenthalt recht kurz. Seit einem Erdbeben vor einigen Jahren sind die Sinterterassen nur noch ein Schatten ihrer selbst, die meisten Terassen sind trocken, die Ablagerungen dunkeln und bröckeln. Insbesondere im Regen sah das ziemlich deprimierend aus. Zum Fotografieren war es aber nicht schlecht, es liessen sich fantastische „Weltuntergangsstimmung“-Fotos machen. Farbe gibt es eigentlich nur an den wenigen Stellen wo noch Wasser fliesst.
Um die Upper Terraces herum gibt es eine Straße, die wir mit dem Auto abfuhren. Auch dort sieht es nicht viel anders aus.
So gegen 15:30 Uhr verliessen wir Mammoth Hot Springs und fuhren direkt zurück zum Grant Village. Wir fuhren dabei nochmal über Canyon Village und entgingen dadurch der Baustelle zwischen Norris und Maddison. Das Norris Geyer Bassin ist eine weitere der Yellowstone Attraktionen, die wir links liegen lassen mussten. Im Canyon Village stoppten wir kurz, um unser Abendessen einzukaufen. Das Wetter wurde nun wieder besser, und als wir um 18:00 Uhr wieder am Hotel ankamen, war schönster Sonnenschein.
Wir tankten noch, um morgen schnell starten zu können, und es gab mal wieder ein kaltes Abendessen auf dem Zimmer.
Fazit zum Yellowstone: Ein herrlicher Park, der durchaus die lange Anreise aus dem Südwesten lohnt. Für den Park braucht man definitiv mehrere Tage; in den zwei Tagen haben wir zwar viel gesehen, aber selbst einige der Hauptsehenswürdigkeiten mussten wir auslassen.
Das Grant Village hat mir nicht sonderlich gefallen. Es lag zwar bei der Ankunft recht günstig im Süden, verursacht aber lange Fahrten insbesondere in den nördlichen Teil des Parks. Auch ist die touristische Infrastruktur, vor allem in der Vorsaison, etwas spärlich.
gefahrene Meilen: 159